Kino in der Villa: „Wunschkonzert“ (1940) + Lesung „Kleine Frau im Mond“

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Berlin 1944: Die 16jährige Mara Prager liebt den Film und die Sterne. Sie verschlingt alles über die noch junge Weltraumforschung. Sie träumt sich gern in andere Welten. Eines Tages beobachtet sie einen Filmstar im Nachbarhaus und erfährt, dass dort bekannte Musiker wohnen. Diese Bekanntschaft führt sie tief in die Traumwelt der UFA hinein, die als Filmproduktionsgesellschaft nach 1933 unter die Kontrolle des NS-Propagandaministeriums gestellt wurde. Aber beliebte Schauspieler verschwinden oder werden verhaftet, manche sogar hingerichtet. Das Buch „Kleine Frau im Mond“ von Stefan Boucher erzählt nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern begleitet auch die Dreharbeiten zu „Unter den Bücken“. Dieser Film entstand zwar in der NS-Zeit, ist aber gerade nicht als NS-Propaganda zu werten. Er wurde erst nach Ende des Krieges uraufgeführt.

Begleitend zur Lesung wird der NS-Propaganda-Spielfilm „Wunschkonzert“ von Eduard von Borsody aus dem Jahre 1940 gezeigt, der zwar in der späteren BRD eine FSK-Freigabe – zunächst ab 16, später ab 18 Jahren – erhielt, aber von den Alliierten nach 1945 zunächst verboten wurde.

Die Leiterin der NS-Dokumentationsstelle und Historikerin Sandra Franz wird den Film zusammen mit dem Autor Stefan Boucher im Anschluss an Lesung und Film diskutieren und einordnen.

Filmvorführung im Rahmen der Filmreihe „Kino in der Villa“.