Zerrbilder des Jüdischen – Reihe „Montagsimpulse“

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Zum Verhältnis von Karikatur, Geschlecht und Antisemitismus

Antisemitismus und Geschlecht sind keine voneinander getrennten Phänomene, sie sind vielmehr wechselseitig aufeinander bezogen und miteinander verwoben. Dieser intersektionalen Verschränkung widmet sich Véronique Sina in ihrem Vortrag. Anhand ausgewählter zeitgenössischer Beispiele setzt sie sich mit der strukturierenden Funktion der Kategorie Gender für antisemitische Vorstellungsbilder in Kunst und Karikatur auseinander und verdeutlicht dabei nicht nur die Mehrfachdiskriminierung geschlechtlich codierter Zerrbilder des Jüdischen, sondern auch das verletzende „Nachleben“ antijüdischer Bildtraditionen und Visualisierungsmechanismen, die bis heute in der Medienlandschaft zirkulieren.

Dr. Véronique Sina ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt, wo sie seit Oktober 2022 das von der DFG geförderte Forschungsprojekt „Queering Jewishness – Jewish Queerness. Diskursive Inszenierungen von Geschlecht und ‚jüdischer Differenz‘ in (audio-)visuellen Medien“ leitet.